Ausgabe Juli 2014

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Klimaanlagen – Teurer Energiefresser oder sinnvolle Investition?
Jeder kennt sie, keiner will sie, doch ohne geht es im Sommer auch nicht: die Klimaanlage. Dabei ist sie aus unserem Leben kaum noch wegzudenken. Tagsüber sitzen wir im klimatisierten Büro, und abends fahren wir im klimatisierten Auto oder Bus nach Hause. Und viele Eigenheimbesitzer denken inzwischen über preiswert erhältliche Split-Klimageräte nach oder nutzen im Sommer bereits ihre Wärmepumpen zur Gebäudekühlung. Doch dieser Komfort kostet Geld, viel Geld sogar, wenn die Anlagen nicht auf dem aktuellen technischen Stand sind. Lohnt sich diese Investition also tatsächlich?

SANIERUNGSPROJEKT
Überbauung Freilager Zürich – Zollfreilager wird zum neuen zentrumsnahen Quartier
Das ehemalige Zürcher Zollfreilager in Zürich-Albisrieden wurde vor rund 90 Jahren auf Initiative der Handelskammer gegründet. Ziel war es, den schweizerischen Handel und insbesondere den Transithandel über Zürich zu fördern. Seit 1924 wurde das Zollfreilager von der Zürcher Freilager AG betrieben. Aufgrund einer Neuorientierung und Fokussierung auf das Kerngeschäft Immobilienverwaltung der Züricher Freilager AG seit 2003 wurde auch die Umgestaltung des zentrumsnahen Areals des Zollfreilagers angegangen. Zusammen mit der Stadt Zürich entwickelte die Zürcher Freilager AG den privaten Gestaltungsplan „Freilager Zürich”. Das Baugesuch für die Überbauung wurde 2011 eingereicht und im Jahr 2012 genehmigt.

ENERGIEBERATUNG
Wintergarten und EnEV – Effektive Pufferzone?
Wintergärten werden längst nicht mehr nur – wie einst hauptsächlich praktiziert – zum Überwintern von Pflanzen genutzt. Vielmehr dienen sie heutzutage als großzügige Tageslichtspender und lassen die umgebende Natur mit dem Wohnraum verschmelzen. Ein positiver Nebeneffekt können Wärmegewinne, bedingt durch den hohen Glasanteil, sein. Wird ein Wintergarten jedoch falsch geplant oder genutzt, kann sich der Vorteil schnell ins Negative umschlagen – der Energieverbrauch steigt rasant an.

HOUSE OF ENERGY in Kaufbeuren feierlich eröffnet – Vorzeigeprojekt im PassivhausPlusStandard
In Kaufbeuren wurde am 09.05.2014 das HOUSE OF ENERGY feierlich seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Heizwärmebedarf von nur 4,9 kWh/m²a ist es eines der effizientesten Gewerbebauten in ganz Europa.

Das große Dämmstoff-ABC (15) – Holzwolle (WW, WWC)
Das große Dämmstoff-ABC (16) – 
Kalziumsilikatschaum

EnEV 2014: Kennwerte aus Energieausweisen veröffentlichen – EnergieInfos in Anzeigen
Wer sich heute Immobilienanzeigen in kommerziellen Medien ansieht, findet bei vielen Angeboten bereits Angaben zum Energiebedarf oder -verbrauch, zum Baujahr, zur Heizung, zur Energieeffizienzklasse usw. Verkäufer und Vermieter erfüllen damit ihre neue Pflicht nach der EnEV 2014. Doch wer eine Anzeige schalten will, ist häufig angesichts der unterschiedlichen „Generationen“ von Energieausweisen und Energiekennwerten überfordert. Ebenso stellt sich die Frage, welche rechtlichen Konsequenzen drohen, wenn die neuen Anforderungen nicht erfüllt werden.

BAKA
Informationen und Wissen rund um die Altbaupraxis

EVEU
Europäischer Verband der Energie- und Umweltschutzberater

GEBÄUDEHÜLLE
Farbgestaltung von Fassaden – Welche Rolle spielt der Hellbezugswert (HBW)?
Dem Wunsch nach einer trendigen Fassadengestaltung mit intensiven, dunklen Farbtönen auf hochwärmedämmendem Mauerwerk oder WDVS-Fassade wurde bislang meist entgegengetreten – und das nicht ohne Grund. Denn leider sprechen meistens Gründe wie die gültigen technischen Regeln, der maximal zulässige Hellbezugswert und die mit einer Unterschreitung verbundenen Auswirkungen und Risiken dagegen. Aber sind die Gründe auch berechtigt?

Baustoffe als Latentspeicher – Aktive Raumkühlung mit PCM
Hohe Dämmstandards und deutlich reduzierte Transmissionswärmeverluste führen zur Überhitzung der Wohn- und Arbeitsräume im Sommer. Freie Kühlung bietet in kühlen Nächten Abhilfe, scheidet aber bei hohen sommerlichen Außentemperaturen im Tagesverlauf aus. Hier hilft nur Klimatisieren oder eine Steigerung der Speicherfähigkeit des Gebäudes, z. B. durch Latentspeichermaterialien.

ANLAGENTECHNIK
Frischwasserstationen – Pfiffige Verbindung von EnEV und Trinkwasserverordnung
Mit der Trinkwasserverordnung 2011 unterliegen auch gewerbliche Trinkwasseranlagen in vermieteten Mehrfamilienhäusern einer ausgeprägten Auskunfts- und Überprüfungspflicht. Für die Erfüllung dieser rechtlichen Vorgaben durch die Trinkwasserverordnung und die EnEV ergeben sich durch Frischwasserstationen und heizungsseitige Pufferspeicher optimale Synergieeffekte.

Hans Sachs Haus, Gelsenkirchen – Licht und Transparenz
Das Hans Sachs Haus in Gelsenkirchen ist nach dem Umbau durch die Architekten von Gerkan Marg und Partner (gmp) das neue Rathaus der Stadt. Die Hülle bildet nach wie vor die expressionistische Backstein-Fassade von Architekt Alfred Fischer  aus den 1920er-Jahren. Im Inneren jedoch präsentiert sich das Rathaus als ein bis ins Detail modern konzipiertes Verwaltungsgebäude, in dem neben dem Bürgerforum und dem Ratssaal die Sitzungssäle und Büros des Oberbürgermeisters sowie rund 280 Büros untergebracht sind.

RECHTLICHES
Erhalt von Baudenkmälern – Wann ist Denkmalschutz zumutbar?
Die Anforderungen der EnEV werden strenger und das Bedürfnis für die Befreiung von den Anforderungen in Einzelfällen immer dringlicher – insbesondere für Baudenkmäler. Auch nach Inkrafttreten der EnEV 2014 zum 01.05.2014 stellt sich immer wieder die Frage, welche der dort vorgeschriebenen Maßnahmen und Ertüchtigungspflichten dem Eigentümer eines Gebäudes zumutbar sind. Insbesondere die Anforderungen an die Einhaltung bestimmter Mindestwerte bei der nachträglichen Änderung von Außenbauteilen1 oder dem Ausbau oder der Erweiterung von Gebäuden2 können zu erheblichen Belastungen führen.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die erste Jahreshälfte ist geschafft und wir sind bereits mitten im Hochsommer. Sonnenschein, lange Grillabende mit Freunden oder gar der lang ersehnte Urlaub – die warme Jahreszeit bringt viele angenehme Seiten mit sich. Leider ist uns das Wetter aber nicht immer wohl gesinnt, mitunter können die heißen Temperaturen auch unangenehm werden. Dann heißt es Brummschädel anstatt Badespaß, denn schwüle Hitze macht uns zu schaffen. Neben Kopfschmerzen zählen z. B. Kreislaufprobleme, Konzentrationsschwäche oder Schwindel zu den häufigsten Beschwerden.

Aber nicht nur uns Menschen bereiten tropische Hitzewellen Schwierigkeiten, auch Baumaterialien reagieren auf unterschiedliche Art und Weise. Spätestens seit dem letzten Jahr hat sich der Begriff „BlowUp“ für aufgeplatzte Straßenbeläge aus Beton einen festen Platz in unserem Wortschatz verschafft. Noch nicht ganz so bekannt, aber dafür nicht weniger schadhaft sind Hitzeschäden, wie z. B. Risse an WDVS-Fassaden – verursacht durch Ausdehnungen und Spannungen aufgrund intensiver Farbtöne. Genauso, wie dunkle Kleidung mehr UV-Strahlung absorbiert und in Wärme umwandelt, so erhitzt sich auch die Fassade stärker. Wie Sie trotzdem dunkle Farben einsetzen können, ohne dass Schäden auftreten, erklärt Ihnen unsere Expertin ab Seite 40.

Neben der Gebäudehülle ist zudem natürlich auch das Raumklima selbst betroffen. Wärmedämmung und Sonnenschutzmaßnahmen können dabei schon entscheidend dazu beitragen, die Temperaturen im Inneren auf angenehmem Niveau zu halten. Dennoch bieten sich zusätzlich weitere Technologien an, wie z. B. aktive Raumkühlung mit Phase Change Material (PCM). Auch der Einsatz von Klimaanlagen kann unter Umständen sinnvoll sein. Wie und warum, erfahren Sie in dieser Ausgabe.

Ein kühles Plätzchen und viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)