Ausgabe Juli | August 2019
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Klimatisierung – Gebäude innovativ kühlen
Die Eventlocation 2T in Lindlar ist ein besonderer Ort. Die roten Backsteingebäude, gemischt mit Fachwerk, verbreiten einen rustikalen Charme und lassen erahnen, dass hier ein Stück Geschichte beheimatet ist. Der rund 24.000 m² große Komplex mit seinen historischen Gemäuern ist jedoch innen mit der neuesten Gebäudetechnik ausgestattet.
REALISIERTE OBJEKTE
Bürogebäude der HESS VOLK Architekten PartGmbB in Herbolzheim – Plusenergie-Büro
Die eigene Ideologie erleben … arbeiten im Plus-/Niedrigstenergiegebäude. Bei ihrem Bürogebäude haben die Architekten Walter Hess und Jürgen Volk verwirklicht, was ihnen beim umweltbewussten Planen und Bauen wichtig ist. Nachhaltigkeit bedeutet für sie auch die Verpflichtung, Verantwortung für Klimawandel und Ressourcenknappheit zu übernehmen.
ENERGIEBERATUNG
VDI/BTGA-MT 3922 Blatt 2 – Kompetenzfeststellung von Energieberatern
Seit über 40 Jahren gibt es die Energieberatung am Markt und somit auch die Energieberater. Obwohl die Energieberatung öffentlich gefördert und als ein wichtiger Baustein der Energiewende angesehen wird, verweigert sich die Politik bis heute, ein Berufsbild bzw. eine Berufsausbildung dafür anzuerkennen. Kann die neue VDI-Richtlinie zur Kompetenzfeststellung von Energieberatern hier Abhilfe schaffen?
Luftdicht und wärmebrückenfrei – verbindlich mit Nachweis – Kein Kompromiss bei Elektroinstallationen
Für die Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen sind zahlreiche Verordnungen, Richtlinien und Normen zu berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur die Listen der Technischen Baubestimmungen der Bundesländer, sondern auch weitere Rechtsverordnungen, VDE-Bestimmungen, DIN-Normen und Technische Anschlussregeln für die Niederspannung. Die Notwendigkeit der luftdichten und wärmebrückenfreien Elektroinstallation geht auf die EnEV, die sich auf das EnEG stützt, zurück. Nach dieser Verordnung sind zu errichtende Gebäude so auszuführen, dass die wärmeübertra-gende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet werden muss. Dies ist ein Qualitätsumstand, der im Rahmen der Planung und Ausführung erreicht werden muss.
IM GESPRÄCH
Im Gespräch mit Gunter Mann – Grün, grün, grün …
Städte sollen grüner werden. Um Hitzeinseln zu vermeiden, um das Klima zu schützen, um lebenswerter zu sein. Auch in Gebäuden bietet sich durch Innenraumbegrünung dafür eine Möglichkeit. Ein Potenzial zur Energieeinsparung, das häufig noch nicht genutzt wird?! Wir haben mit Dr. Gunter Mann, dem Präsidenten des Bundesverbands GebäudeGrün e. V. (BuGG) über die Möglichkeiten und Grenzen der Innenraumbegrünung gesprochen.
ANLAGENTECHNIK
Hochtemperaturwärmepumpen – Ein Kommentar – Potenzial für Gewerbe und Bestand?
„Wärmepumpen“ sollten umweltfreundlich sowie energie- und kostensparend sein. Viele verknüpfen mit einer Wärmepumpe günstiges Heizen. Auch manche Werbeversprechen sagen das aus. Also verfällt man schnell dem Glauben, dass man mit einer Wärmepumpe auf jeden Fall Geld spart. Weit gefehlt, diese Ansicht ist nicht generell richtig.
Häusliches Grauwasser: Wer Wärme zurückholt, erhält Subventionen – Kläranlage = Geldanlage?
Wasser sparen, Energie gewinnen und Zuschuss erhalten: Seit 01.03.2018 gewährt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuwendungen für Wärmerückgewinnung aus Grauwasser-Recyclinganlagen. Der folgende Artikel nennt den Hintergrund dieser Förderung, den Stand der Technik und übertragbare Erfahrungen eines Pilotprojekts in Berlin mit mehr als sechs Jahren störungsfreiem Betrieb.
RECHTLICHES
Vergaberecht – Ein Auftrag oder zwei Aufträge?
Welche Rechtsvorschriften bei der Vergabe öffentlicher Aufträge anzuwenden sind, bestimmt sich einmal danach, ob die nach europäischen Vorgaben bestimmten Schwellenwerte erreicht sind oder nicht und nach dem Gegenstand, der beschafft werden soll. Fraglich ist, wie der Auftragswert zu ermitteln ist, ob also von einem Gesamtauftrag auszugehen ist, wenn ein öffentlicher Auftraggeber Leistungen in verschiedenen Abschnitten ausführen lassen will? Damit hat sich kürzlich der Vergabesenat des OLG Karlsruhe befasst.
„Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe …“
Könnten Sie sich heute eine Welt ohne PC, Tablet, Smartphone & Co. vorstellen? Würde ich diese Frage an meine Oma stellen, würde Sie herzhaft lachen und sagen: „Ja natürlich! Ich bin 93 Jahre ohne diese Technik durchs Leben gekommen!“ Damit hat sie ja auch recht, aber wie man so schön sagt: „Das waren damals andere Zeiten.“ Bei mir sähe die Antwort absolut gegenteilig aus. Ich kann und will darauf nicht verzichten. Im privaten Bereich allein schon deshalb nicht, weil ich mich damit von meinem sozialen Umfeld abgrenzen, ja teilweise sogar ausschließen würde. Was meinen Job betrifft: Ich hätte schlichtweg keinen mehr. Der Computer ist für meine Arbeit essenziell.
Der Alltag auf der Baustelle dagegen sieht (bisher) anders aus. Das Handy wird dort hauptsächlich – im Sinne der ursprünglichen Erfindung – zum Telefonieren benutzt. Das wird sich die nächsten Jahre definitiv ändern, denn auch vor der Baubranche und den Handwerksbetrieben wird die fortschreitende Digitalisierung nicht Halt machen. Einige wenige sind bereits am Puls der Zeit, organisieren mit Software und App-Anwendungen ihre Baustelle und nutzen diese vor Ort. So lassen sich z. B. Projektdaten, Baupläne, Schriftstücke, Datenblätter, Archive, Sicherheitsbestimmungen, Arbeitszeitenerfassung etc. – und das stets auf aktuellstem Stand – von überall abrufen und verwalten. Vom Bauleiter bis zum Zimmerer hat so jeder die gleichen Grundlagen zur Hand. Klingt verrückt? Für den einen oder anderen bestimmt. Fakt ist, so klingt Zukunft, denn Sie wissen ja: „Stillstand ist Rückschritt“. Oder wie die Dakota-Indianer zu sagen pflegen: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!“
In diesem Sinne: Auf zu neuen Ufern!
Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)