Ausgabe Mai | Juni 2021

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Modell zur Potenzial-Analyse und -Realisierung – Energieeffizienzverbesserungen für Fabrikgebäude
Ein innerhalb der Schott AG entwickeltes allgemeingültiges Modell zur Analyse und Realisierung von Potenzialen zur Effizienzverbesserung soll helfen, künftige Neubauten, Sanierungen und Anlagenoptimierungen von Fabrikgebäuden in puncto Energieeffizienz im Bereich TGA zu analysieren und Verbesserungen zu entwickeln.

Flexibler Fernwärme-Zugang für Standort im Wandel – Mobile Übergabe-Lösung im Großprojekt
Ein optimierter energetischer Infrastrukturausbau, Anlagenaustausch bzw. -sanierungen und der Wechsel auf regenerativ basierte Energieversorgung können wesentlich zur lokalen Energie- und Wärmewende beitragen. Für den effizienten Betrieb der Energieinfrastruktur sind dabei objektgerechte Übergabe- und Verteiltechnologien unverzichtbar.

Kommunale Energiekonzepte – Effizienz im eigenen Bestand
Kommunale Energiekonzepte sollen Vorbildcharakter haben, gleichzeitig aber die oft angespannte Haushaltslage nicht unnötig belasten. Innovative, aber praxisgerechte Lösungen mit wirtschaftlichem Augenmaß können diesen Spagat schaffen.

REALISIERTE OBJEKTE
Powerhouse Brattørkaia, Trondheim/Norwegen – Form follows environment
Mit dem Powerhouse Brattørkaia setzt das Osloer Architekturbüro Snøhetta einen Maßstab für das Bauen von Morgen. Es gilt als das bisher nördlichste energiepositive Gebäude der Welt.

ENERGIEBERATUNG
Energieausweis für Gebäude – Seit Mai gilt das GEG
Gemäß einer Übergangsfrist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurden die Energieausweise für Vermietung und Verkauf bis Ende April noch nach EnEV 2014 ausgestellt. Seit dem 1. Mai gelten die Regelungen nach GEG.

Baustoffrecycling – Von der Müllschleuder zum Rohstofflager
Die Theorie sieht Gebäude als wertvolle Rohstofflager, die Praxis erlebt sie als Müllschleudern. Wie lässt sich auch in der Bauwirtschaft die Theorie zur Praxis machen?

GEBÄUDEHÜLLE
Gebäudehülle – Fachgerechte Befestigung von Fenstern und Türen
Eine fachgerechte Montage hat wesentlichen Einfluss auf die Funktionalität und Langlebigkeit von Bauelementen, wie Fenster, Türen, Rollläden und Toren. Auswertungen von ift-Gutachten zeigen, dass über 50 Prozent der Beanstandungen auf einer fehlerhaften Montage basieren. Um das zu vermeiden, zeigt der vorliegende Beitrag des ift Rosenheim, was neben einer fachgerechten Planung und Abdichtung speziell bei der Befestigung zu beachten ist. Die Inhalte basieren auf dem „Leitfaden zur Montage“ [1] der RAL-Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren und des ift Rosenheim.

ANLAGENTECHNIK
Kombinierte Wärme-, Warmwasser- und Stromerzeugung – Ein Heizsystem macht Schule
Im Detail ist jedes Heizsystem anders. Doch betrachtet man das Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien, gibt es Systeme, die in puncto Effizienz als Blaupause für verschiedene Anwendungsfälle dienen können. Beispiel: Eine Gas-Absorptionswärmepumpe mit einem Brennwertkessel und einer Brennstoffzelle für die kombinierte Wärme-, Warmwasser- und Stromerzeugung in mittleren und großen Gebäuden. Gas und Umweltwärme arbeiten hier in einem Heizsystem bivalent zusammen und leisten einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Das Konzept lässt sich im Neubau und in der Modernisierung realisieren, und einmal geplant, lassen sich viele Elemente davon auch für Einsatzbereiche mit ähnlichen Anforderungen an die Wärme- und Warmwasserbereitung nutzen.

Gebäudeautomation mit BACnet, Teil 3 Digitaler Zwilling BACtwin – Grundlage für Monitoring und Energiemanagement mit KI
Der Digitale Zwilling der Gebäudeautomation mit BACnet ergänzt die BIM-Bestrebungen um die funktionalen Aspekte der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Zudem schließt er vorhandene Lücken in der Norm für Gebäudeautomation (GA).

Wärmepumpen – Schallemissionen auf dem Prüfstand
Laut Umweltbundesamt sind Wärmepumpen die Schlüsseltechnologie1), um die CO2-Reduktionsziele der Bundesregierung zu erreichen. Nach aktuellen Prognosen der Denkfabrik Agora Energiewende und des Bundesverbands der Deutschen Industrie sind dafür bis 2050 sieben bis 14 Mio. Wärmepumpen nötig. Um diese Verbreitung – auch in eng bebauten Gebieten – zu ermöglichen, müssen die Schallemissionen der Außengeräte möglichst niedrig sein.

Schallschutz bei Wärmepumpen – Imissionen im Freien berechnen
Die Akustik von Wärmepumpen ist ein sehr anspruchsvolles Thema. Eine Prognoseberechnung hilft, schon in der Planung die Geräuschentwicklung von Anlagen im Freien einschätzen zu können. Bei komplexeren Sachverhalten empfiehlt es sich jedoch, diese durch einen fachkundigen Akustiker prüfen zu lassen.

Dem Bau geht der Nachschub aus,

liebe Leserinnen und Leser. Zumindest, wenn wir auf Rohstoffe wie etwa Sand, Kies, Schotter und Splitt fokussieren. Gerade mineralische Rohstoffe braucht die Bauindustrie in großen Mengen – Stichwort: Beton. Der Verbrauch dieses Baustoffs steigt weiter stark an und mit ihm der des Zements. 2018 produzierte die deutsche Zementindustrie 33,7 Mio. Tonnen. Weltweit liegt der Verbrauch jährlich bei rund 4,5 Mrd. Tonnen und soll laut Prof. Dr.-Ing. Horst Michael Ludwig, Direktor des F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde an der Bauhaus-Universität Weimar, bis 2050 auf 6 Mrd. Tonnen ansteigen. Rosige Zeiten für Zementhersteller? Nur bedingt, denn dem traditionellen Kleber, aus dem seit 150 Jahren künstlicher Stein hergestellt wird, steht notgedrungen Wandel bevor: Energieverbräuche und CO2-Emissionen bei seiner (traditionellen) Herstellung sind indiskutabel geworden, zudem werden nicht nur mineralische Roh-, sondern auch maßgebliche Zusatzstoffe, wie Hüttensand und Flugasche, immer knapper. Alternativen tun Not und eine große Rolle spielt hierbei das Recycling mineralischer Baustoffe. Laut statistischem Bundesamt kommt der Gruppe der „Bau- und Abbruchabfälle“ (inkl. Straßenaufbruch) eine Schlüsselrolle für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu. Sie machte im Jahr 2018 mit rund 228,1 Mio. Tonnen den Großteil (54,7 Prozent) des Brutto-Abfallaufkommens aus. Das Problem: Zwar wird ein Großteil dieser Stoffe wieder genutzt, dabei aber meist downgecycelt. Wir brauchen Upcycling. Ein weiteres Problem ist: Wie geht man mit den entstehenden mineralischen Ersatzbaustoffen um? Mit der schon seit rund 15 Jahren diskutierten Mantelverordnung, in der u. a. auch eine Ersatzbaustoffverordnung enthalten ist, wird sich das Kabinett voraussichtlich in Kürze befassen (s. Beitrag auf S. 21).

Bereits in Kraft getreten ist am 25. März hingegen das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG). Es setzt eine Vorgabe aus der EU-Gebäuderichtlinie zum Aufbau von Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität in Gebäuden um. Ziel ist es, den Ausbau der Leitungs- und Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität im Gebäudebereich zu beschleunigen, aber die Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens zu wahren. Der wesentliche Regelungsinhalt sieht vor, dass beim Neubau von Wohngebäuden mit mehr als fünf Stellplätzen künftig jeder Stellplatz und beim Neubau von Nichtwohngebäuden mit mehr als sechs Stellplätzen jeder dritte Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel auszustatten ist. Zusätzlich ist in Nichtwohngebäuden mindestens ein Ladepunkt zu errichten.

Der „Planungsleitfaden E-Mobilität“ – eine Sonderpublikation unserer Schwesterzeitschrift „Quartier – Fachmagazin für urbanen Wohnungsbau“ – enthält die Gesetzestexte des GEIG sowie des WEMoG (Wohneigentumsmodernisierungsgesetz). Zudem liefert der Leitfaden aktuelle fachliche Inhalte zur Planung von E-Ladestationen, dem Laden mit Photovoltaik und dem intermodalen Mobilitätsverhalten. Die Publikation ist kostenlos online verfügbar unter www.magazin-quartier.de/praxishilfen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und beim Umsetzen Ihrer Projekte,
Ihr GEG Baupraxis-Team.