Ausgabe Mai | Juni 2016
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Lüftungsanlagen – Kühlung und Klimatisierung
Unter manchen Umständen und guten Ausführungen kann mit einem Lüftungssystem inklusive Wärmerückgewinnung eine Kühlung möglich sein. Welche Ausstattung ist dafür notwendig und bringt der zusätzliche Aufwand wirklich den gewünschten Kühleffekt?
SANIERUNGSPROJEKT
Bahnhofsquartier Pforzheim – Hoch hinaus mit Nullenergie
In Pforzheim bekam ein achtstöckiges Wohnhochhaus von 1970 durch eine umfangreiche Sanierung ein neues Erscheinungsbild. Die Maßnahmen waren dringend erforderlich: Das Mauerwerk zu durchlässig, die Fenster undicht – so wurde eine Menge Energie vergeudet. Den Ausstieg aus der Energiepreisspirale beschlossen die Verantwortlichen im April 2011 und entschieden sich für die ambitionierte Generalsanierung.
ENERGIEBERATUNG
Sommerlicher Wärmeschutz – Sonnenschutz mit Gläsern?
Sonnenschutzverglasungen zeichnen sich durch besonders niedrigen Energiedurchgang bei möglichst hohem Lichteintrag aus. Spezielle Sonnenschutzgläser in Kombination mit Verschattungsmaßnahmen leisten deshalb einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion von Kühllasten und Überhitzung der Räume im Sommer. Doch was muss bei der Auswahl beachtet werden und was muss der Planer dabei berücksichtigen?
Energieeffizientes textiles Bauen mit transparenter Wärmedämmung – Solarthermische Nutzung nach dem Vorbild des Eisbärfells
Textile Membran-Materialien stehen für eine vielfältige und avantgardistische Architektur. Die intelligenten Lösungen für Gebäudehüllen und Dächer sind dabei nicht nur ansprechend und oft optisch außergewöhnlich, sondern haben gegenüber konventionellen Bauten auch Vorteile. So bieten textile Membranbauten neben Transluzenz, Materialeffizienz und Transportfähigkeit weitere Möglichkeiten für den Leichtbau. Nachteilig sind jedoch die unzureichende Wärmedämmung und die Energieversorgung. Um diesen Mangel zu beseitigen wurde dieses Projekt gestartet.
GEBÄUDEHÜLLE
Bauwerksabdichtung – Wärme- und Feuchteschutz für den Gebäudesockel
Die Hauptursachen für schadhafte Gebäudesockel sind nicht fachgerecht geplante, mangelhaft ausgeführte oder fehlende Sockel- und Putzabdichtung. Gerade bei Altbauten treten die Ursachen häufig auf. Umso wichtiger ist es, bei der Sanierung sicher und dauerhaft zu dämmen und abzudichten.
Außenjalousien – Technische Detail-Perfektion
Raffstoreanlagen können mit Fug und Recht als die Sonnenschutzanlagen bezeichnet werden. Nicht nur nach der Einsatzhäufigkeit und dem Preis-/Leistungsverhältnis, sondern auch nach Nutzungsdauer vor Ort im Einsatz, ist – mit Ausnahme von Zip-Screen-Anlagen – kein anderer Sonnenschutz so belastbar, aber dennoch unkompliziert und dauerhaft in Gebrauch einzusetzen. Für eine korrekte Funktion ist trotzdem einiges zu beachten.
ANLAGENTECHNIK
Kraft-Wärme-Kopplung – Primärenergetische Bewertung
Die energetische Anforderung an den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf ist grundsätzlich technologieneutral. Eine Senkung des Energieverbrauchs bei der Gebäudeversorgung ist damit grundsätzlich über eine Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes sowie über eine Erhöhung der anlagentechnischen Effizienz und die Nutzung Erneuerbarer Energien möglich. Insbesondere KWK-Anlagen sind hier eine gute Option.
Abwärmenutzung – Strom- und Wärmepotenziale
In Deutschland wird der größte Energieanteil für den Wärmebedarf von Gebäuden und die Erzeugung von Prozesswärme in Gewerbe- und Industriebetrieben benötigt. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss der Wärmebedarf deutlich gesenkt und die erforderliche Wärme effizient und umweltfreundlich erzeugt werden. Die Abwärmenutzung ist dabei eine interessante Alternative.
IM GESPRÄCH
mit Dr. Ulrich Papenburg – „Endlich unabhängiger von den Stromkonzernen werden“
Dr. Ulrich Papenburg hat mit seiner Firma TECHCARBON im Bereich erneuerbare Energien eine Innovation geschaffen: das zwei Meter hohe Mini-Windrad Wind of Change, das auf jedes Hausdach passt. Im Gespräch mit uns hat der Ingenieur aus Unterschleißheim erklärt, welche Vorzüge seine vertikale Kleinwindenergieanlage bietet.
RECHTLICHES
Photovoltaikanlagen auf Dächern – Verjährungsfalle?
Stellen Sie sich folgenden Fall vor: Ein Hauseigentümer beauftragt eine Firma mit der Lieferung und Montage einer Solaranlage auf dem Dach seines Hauses zur Aufbereitung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung. Später zeigen sich Mängel. Die spannende Frage lautet: Verjähren Gewährleistungsansprüche nach 2 oder nach 5 Jahren? Das OLG Saarbrücken musste sich jüngst mit folgendem Fall befassen (Urteil vom 11.11.2015 – 1 U 51/15).
Eine Million bis 2020…
… so lautet das Ziel der Bundesregierung für Elektroautos. Ziemlich sportlich, wenn man bedenkt, dass Anfang 2016 erst rund 25.500 E-Autos auf deutschen Straßen rollten. Bei insgesamt etwa 45 Millionen Pkw liegt deren Anteil also nicht einmal bei 0,06 %! Woran liegt das? „Zu teuer“ schlussfolgert die Regierung und führt deshalb nun Kaufprämien ein. Moment mal, Kaufprämien? Sprich: staatliche Unterstützung, um den Verkauf von Autos anzukurbeln – kommt uns das nicht bekannt vor? Genau, Stichwort „Abwrackprämie“. Da hat die Autoindustrie bei unserer Regierung wohl schwer einen Stein im Brett?! Aber zurück zum Problemkind E-Auto. Natürlich kann der Preis eine Rolle spielen. Muss er vorrangig aber nicht. Denn für neue, innovative Technik mit Vorzügen oder für außergewöhnliches Design geben wir schon mal mehr Geld aus – siehe bspw. das iPhone. Aber neben dem hohen Kaufpreis sind E-Autos nun mal nicht ansatzweise ausgereift. Sicher, über Design lässt sich streiten, aber geringe Reichweiten, lange Ladezeiten, eine unzureichende Ladestation-Infrastruktur – solange die Industrie hier keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert, wird auch eine Kaufprämie nichts nutzen. Aus einem lahmen Esel wird durch eine einzige Dopingspritze schließlich auch kein erfolgreiches Turnierpferd. Aber möchte die Auto-Industrie überhaupt tolle, überzeugende Stromer entwickeln? Das macht mir ehrlich gesagt nicht den Eindruck. Vielmehr werden sie nur zögerlich durch das Drängen und Fordern der Politik aktiv. Sie seien „gezwungen, Produkte zu entwickeln, die man gar nicht bauen wolle und die in jedem Fall schwer verkäuflich“ sind. Klingt jetzt eher nicht nach Innovationsdrang und Forschungshunger – was denken Sie?
Im Übrigen sollte sich die Regierung nicht auf Ihrem Geniestreich mit der „Kaufprämie“ ausruhen, sondern überlegen, warum sie überhaupt mehr E-Autos haben will. Schließlich geht es um die Senkung von Emissionen. CO2-frei fahren sie nämlich nur, wenn die Akkus einzig und allein mit regenerativ erzeugtem Strom geladen werden. Das dürfte aus meiner Sicht fast das noch größere Problem sein…
Emissionsfreie Grüße wünscht Ihnen
Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)