Ausgabe Mai | Juni 2025
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Typische Fehlerquellen bei luftdichten Sanierungen im Dachgeschoss – Doch nicht ganz dicht
Vor allem bei Sanierungen im Bereich des Dachgeschosses sollte Luftdichtheit im Fokus stehen. Der folgende Beitrag zeigt, welche typischen Fehlerquellen es bei Sanierungsmaßnahmen in diesem Bereich gibt und zeigt anschaulich an Beispielen, wie im Sinne einer fachgerechten Umsetzung agiert werden sollte. Denn: Neben Wärmeverlusten drohen bei einer unkorrekten Ausführung auch Bauschäden.
Dauerhaft funktionierende Lösung für den Flachdachbau einer Kita – Kein Kinderspiel
Je nach Umsetzung können Flachdächer früher oder später unerwartete Mängel aufweisen. In diesem Objektbericht rekapituliert der Autor die Ertüchtigung des Dachs einer Kita in Westfalen. Welche Herausforderungen ein solcher Auftrag mit sich bringen kann und wie sie zu überwinden sind, kann für ähnliche Flachdachprojekte als hilfreiche Referenz dienen.
REALISIERTE OBJEKTE
Nachhaltige Ertüchtigung eines Gesundheitszentrums – Unter dem Gebäude dämmen mit Schaumglas
Als Reaktion auf den demografischen Wandel beschreibt Architekt Hendrik Pape den Bau des Gesundheitszentrums durch die Stadt Frankenau. Sein Konzept für Planung und Umsetzung der Baumaßnahme beruht auf Nachhaltigkeit. Die Verwendung von Schaumglasschotter und -platten als Dämmung bildet das Kerninteresse dieses Beitrags.
ENERGIEBERATUNG
Zonierung von Gebäuden – Grundstein energetischer Gebäudebilanzierung
Der Anteil erneuerbarer Energien hat im Wärmesektor noch großes Ausbaupotenzial, um die Abhängigkeit – größtenteils importierter – fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Es gilt dabei, die Energieeffizienz von (Bestands-) Gebäuden in Deutschland durch die Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes zu steigern. Dafür stellen einheitliche Analyseinstrumente und systematische Vorgehensweisen zur energetischen Gebäudebilanzierung das nötige Werkzeug bereit. Zu den besonders essenziellen darunter zählt die Zonierung. Das Konzept und dessen Anwendbarkeit für Wohn- sowie Nichtwohngebäude erläutert dieser Beitrag ausführlich und verständlich.
Leitfaden für Kreislaufwirtschaft im Wohnungsbau – Cradle to Cradle decodiert
Regularien sowie die korrekten Vorgehensweisen rund um Urban Mining, Recycling und Re-Use können mitunter ziemlich komplex ausfallen. Das 78-seitige Eckpunktepapier „Kreislauftwirtschaft in der Wohnungswirtschaft – eine Bestandsaufnahme “dient deshalb derzeit 240 Wohnungsunternehmen als Nachschlagewerk. Orientiert an dieser Veröffentlichung eines über 40-köpfigen Teams der Initiative Wohnen. 2050 und dessen Arbeit im Feld des Cradle to Cradle, erläutert dieser Beitrag anschaulich relevante Aspekte.
Marktstudie zu Relevanz und Kosten von Gebäudeökobilanzen – Lohnt sich das?
Um Evidenzen in die Diskussionen rund um die Ökobilanzierung von Gebäuden zu bringen, hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Zusammenarbeit mit dem Buildings Performance Institute Europe (BPIE) eine Kurzstudie durchgeführt. Diese ergibt, dass die Relevanz der Methodik weiter zunimmt. Es gibt vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten und zahlreiche Tools zur Berechnung von Gebäudeökobilanzen sind verfügbar. Gleichzeitig variieren die anfallenden Beratungskosten stark, abhängig u. a. von der Datenverfügbarkeit. Einsparpotenziale bieten die Anwendung von BIM sowie Verbesserung an Standardisierung der Methoden und Datengrundlagen.
GEBÄUDEHÜLLE
Management von überschüssigem Solarstrom – Smarte Nutzung von PV-Überschuss
Die Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt, während die Belastung der Stromnetze durch überschüssige regenerative Energie steigt. Für Betreiber von Photovoltaikanlagen wird es daher zunehmend wichtiger, den Eigenverbrauch zu optimieren. Hierbei versprechen smarte PV-Überschussregler einen potenziellen Ansatzpunkt: Sie können überschüssige Solarenergie vor Ort nutzbar machen, indem er sie den elektrischen Verbrauchern, wie etwa den Heiz- und Kühlanlagen, automatisch zuteilen und so den Anteil des Eigenverbrauchs erhöhen.
Modulare Raumsysteme und ihre Zukunftsfähigkeit – Weitsichtig vorgefertigt
Neben steigenden Baukosten und Fachkräftemangel gewinnen ESG-Kriterien, urbane Nachverdichtung und flexible Nutzungskonzepte zunehmend an Relevanz. Projektentwickler suchen daher nach Lösungen, die wirtschaftlich und zukunftssicher sind. Modulare Raumsysteme haben beide das Potenzial, diese Anforderungen zu erfüllen. Durch strukturierte Fertigungsprozesse, Wiederverwendbarkeit und schneller Umsetzung können sie neue Chancen im Wettbewerb um nachhaltige Flächenentwicklungen eröffnen.
ANLAGENTECHNIK
Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung – Regenwasser im Betrieb sicher nutzen
Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung war im Gewerbegebiet laut Satzung der Kommune für die von den Dachflächen stammenden Niederschläge gefordert. Wie das geht, was vorgeschrieben war und was in Eigeninitiative entschieden wurde, zeigt das folgende Beispiel. Sicherheitsaspekte und technische Regeln der Regenwassernutzung stehen bei dieser Betrachtung im Vordergrund.
RECHTLICHES
Haftung für Leistungsreduktionen der Akkuspeicher einer PV-Anlage – Noch geliefert oder schon gebaut?
Wenn es um Lieferung und Installation von PV-Anlagen geht, entstehen im Streitfall schnell rechtliche Fragen. Insbesondere hinsichtlich der Vertragsart und möglichen, daraus resultierenden Mängelrechten. Die Unterscheidung zwischen Kaufverträgen mit Montageverpflichtung und Werkverträgen beeinflusst die Haftungspflicht von Lieferanten und Installateuren. Deshalb ist es erforderlich, sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren zu sein. In diesem Beitrag wird daher die Rechtslage anhand einer beispielhaften Rechtsprechung analysiert.
Von Neuanfang, Fortschritt und Rücknahme
Der Frühling ist da – und mit ihm der alljährliche Aufbruch. Nicht nur in der Natur, auch politisch steht vieles auf Anfang: Mit dem Start der neuen Bundesregierung war die Erwartung groß, dass die Bau- und Klimapolitik nun den nötigen Schub erhält. Was wir bislang sehen, ist allerdings eher ein Rückrudern als ein Voranschreiten.
Die verpflichtenden Klimaziele für einzelne Sektoren wurden gestrichen, der Druck auf den Gebäudebereich damit deutlich reduziert. Von den ursprünglichen Ambitionen – etwa einer konsequenten Sanierungsoffensive oder einem hohen Effizienzstandard – bleibt wenig übrig. Es wird viel gesagt, aber wenig konkretisiert. Wer hofft, dass gesetzliche Vorgaben das Tempo anziehen, wird enttäuscht. Wer in der Praxis unterwegs ist, setzt ohnehin auf andere Dinge: belastbare Standards, klare Verträge, funktionierende Technik. Daher widmen wir uns in dieser Ausgabe erneut den Punkten, an denen Transformation tatsächlich stattfindet – im Alltag, in der Baupraxis.
Die vertragliche Einordnung bei Lieferung und Montage von PV-Anlagen ist rechtlich schwierig: Hier gilt es, bei der Vertragsgestaltung genau hinzusehen. Zudem erfahren Sie, wie sich energetische Zonierung sinnvoll in die Gebäudebilanzierung integrieren lässt. Nicht zuletzt werfen wir einen Blick auf die Rolle von Urban Mining und Wiederverwendung im Bauwesen – ein Bereich, der in der Theorie glänzt, in der Umsetzung aber oft noch auf Hindernisse stößt.
Die politische Großwetterlage mag derzeit durchwachsen erscheinen. Umso wichtiger ist es, dort weiterzuarbeiten, wo Fortschritt nicht auf Mehrheiten wartet: in der Praxis.
Ihr GEG-Baupraxis-Team