Ausgabe Januar | Februar 2024

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Wärmeplanung und GEG: Neue Gesetze 2024: Ziele, Inhalte und Verzahnung
Mehr als die Hälfte des jährlichen Endenergieverbrauchs hierzulande entfällt auf Wärmeanwendungen. Knapp 90 Prozent davon wird aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Um die Wärmewende gezielt und schneller voranzutreiben sowie einen zentralen Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele zu leisten, wird mit dem „Bundesgesetz zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (WPG) die Wärmeplanung im Bundesgebiet flächendeckend eingeführt. Das soll die Wärmewende unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten vorantreiben. Überdies finden sich im Gebäudeenergiegesetz (GEG) konkrete Vorgaben für den Einbau und Weiterbetrieb von Heizungsanlagen. In Summe bilden beide Gesetze die zentralen rechtlichen Bausteine, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen zu können. Wie greifen WPG und GEG nun ineinander?

REALISIERTE OBJEKTE
„Heavy Metal“ im Holzkleid: Ceratizit Austria Standort Kreckelmoos, Breitenwang
Der neue Firmensitz von Ceratizit in Tirol ist das Ergebnis integraler, nachhaltiger Planung von ATP Architekten Ingenieure, Innsbruck. Das energieeffiziente Produktions-, Verwaltungs- und Logistikgebäude gewann im Dezember 2023 den German Design Award 2024 in der Kategorie „Excellent Architecture“.

SONDERTEIL DIGITALBAU
Die Zukunft der Baubranche? Digital!: Messe DigitalBau
Vom 20.02. – 22.02.2024 ist es wieder soweit: Die DigitalBau öffnet in der Messe Köln erneut ihre Pforten. In den Hallen 1.0 und 4.2 informieren Aussteller aus verschiedensten Bereichen über Trends in der Digitalisierung. Neben dem Austausch stehen dabei v. a. die drängenden Themen der Baubranche im Vordergrund …

Plädoyer für den Fortschritt: Digitalisierung im Bauwesen
Die Digitalisierung der Deutschen Bauindustrie geht Hand in Hand mit den Klimazielen und der sog. Twin Transition in Europa. Im Dezember 2019 einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU darauf, dass Europa als erster Kontinent bis 2050 klimaneutral werden soll. Daraus resultierte der Green Deal. Nach dem europäischen Klimaschutzgesetz müssen die EU-Länder ihre CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent senken. Wie diese Nachhaltigkeitsziele mit den Strategien der digitalen Transformation integriert werden können, erklärt die Twin Transition. Sie ermöglicht es Firmen zudem, effizienter und nachhaltiger zu arbeiten. Sowohl der grüne als auch der digitale Wandel sind politische Prioritäten, die unsere Zukunft langfristig gestalten.

Interoperabilität im Datenaustausch: Softwarelösungen
Ein sicherer und reibungsloser Datenaustausch ist im Architektur-, Ingenieur- und Bauwesen das A und O: Schließlich nimmt die Zusammenarbeit mit internationalen Großprojekten, einer Vielzahl von Beteiligten unterschiedlicher Branchen und Gewerke sowie verschiedener Softwarelösungen immer komplexere Formen an. Einen großen Schmerzpunkt stellt nach wie vor die nicht optimale Interoperabilität im Datenaustausch dar. Hier kann ein neutrales, Bauteil-orientiertes Format helfen: Es vereinfacht den Datenaustausch, schafft neue Möglichkeiten der Datennutzung und verbessert die Zusammenarbeit.

GEBÄUDEHÜLLE
Monitoring gegen Feuchteschäden: Dachsanierung
Die Sanierung einer ehemaligen Produktionshalle stellte Fachplaner vor komplexe Herausforderungen. Es galt, den Charakter des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig einen GEG-konformen, dichten Dachaufbau zu planen. Dieser Beitrag begleitet das Projekt von der Analyse der Bestandskonstruktion, über die Planung des neuen Dachaufbaus bis hin zur Überwachung und Abnahme der Sanierungsarbeiten.

ENERGIEBERATUNG
Alte Bauteile schreiben neue Geschichten: Abbruch alte Stadtbibliothek Augsburg
Beim Abbruch der alten Stadtbibliothek ging das Staatliche Bauamt Augsburg neue Wege und brach die Immobilie nicht einfach ab, sondern ließ in einem Pilotprojekt zusammen mit der Hochschule Augsburg und dem Unternehmen Concular Bauteile registrieren und online verkaufen. Ein Rückbaupionier, der im September 2023 den Bayerischen Klimaschutzpreis gewann.

Brandschutz in Hülle und Fülle: Serielle Sanierung, Teil 3
Bei einer seriellen Sanierung geht es in puncto Bautempo „heiß her“: Um die Emission von Treibhausgasen im Gebäudebestand zu senken, soll möglichst viel möglichst schnell erreicht werden. Was ist bei entsprechenden Projekten zu beachten, damit es in puncto Brandschutz nicht brenzlig wird?

Energiemodule in Serie: Serielle Sanierung, Teil 4
Bei der Ertüchtigung des energetisch maroden Gebäudebestands in Deutschland steht nicht nur die Außenhaut im Fokus. Auch die Technik birgt enormes Potenzial und gehört nach Möglichkeit ebenfalls erneuert.

ANLAGENTECHNIK
Wer passt wie zu wem?: RLT und Wärmepumpe
Wärmerückgewinn ist eine Möglichkeit, RLT-Geräte für die Energiewende auszustatten. Da für sehr viele Anwendungen die Zuluft von RLT-Einheiten zusätzlich maschinell gekühlt und/oder erwärmt werden muss, stellen Wärmepumpen hierbei eine sinnvolle Ergänzung dar. Für welche Anforderung eignet sich welche Wärmepumpe?

Standards für Rechenzentren: Neues Energieeffizienzgesetz
Am 18.11.2023 ist das neue „Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland“ (Energieeffizienzgesetz – EnEfG) in Kraft getreten. Neben konkreten Effizienzmaßnahmen für die öffentliche Hand und Unternehmen, die u. a. das Thema Abwärme betreffen, definiert es erstmals Effizienzstandards für Rechenzentren. Doch wie gelingt der Balanceakt zwischen Innovation und praktischer Umsetzung im Kontext der Abwärmenutzung und Energieeffizienz?

Wärme aus dem Kühlregal: Neue Heizlösung für den Lebensmitteleinzelhandel
Das Fokusthema Energiewende hat den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in den vergangenen Jahren nachhaltig geprägt. Technologische Weiterentwicklung, der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien und ein insgesamt umweltbewussteres Nutzerverhalten haben zu verbesserten Verbrauchskennwerten der Standortbetriebe geführt. Dennoch kämpft der Handel aufgrund gestiegener Energiepreise mit sinkenden Margen, hohem Kostendruck und den Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Die maximale Ausschöpfung zusätzlicher Einsparpotenziale – etwa im Bereich der thermischen Gebäudebewirtschaftung – verspricht Kostenentlastungen und ermöglicht Unternehmen des LEH, in ihrem Branchenumfeld einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.

Alles künstlich, oder was?

Die Zukunft beginnt jetzt. Zumindest habe ich diesen Eindruck immer stärker, denn wie omnipräsent ist plötzlich das Thema „künstliche Intelligenz“ geworden? Gefühlt von einem Tag auf den anderen ist sie nicht mehr nur Thema, sondern in der Praxis greifbar. Nun ja, vielleicht war ich zuvor nur mit Scheuklappen unterwegs und selbstverständlich kann in einer Welt, die digitaler wird, die KI gar nicht fehlen. Auch im Bauwesen richtet sie sich immer stärker ein. Das macht nicht zuletzt der Beitrag „Plädoyer für den Fortschritt“ klar, den Dr. Veronika Schröpfer für unseren Sonderteil zur „DigitalBau“ verfasst hat. Fortschritt geht einher mit Innovation, Innovation mit Lernen. Auch wir Redakteure kommen an der KI nicht vorbei und sind am Lernen. Und wie lernt man besser als durch Ausprobieren? Wie gut behauptet sich die KI etwa in der „Kunst des Schreibens“? Wir wollten‘s wissen und „baten“ sie, ein Editorial für uns zu verfassen. Etwa 800 Zeichen, zur Zukunft des Bauens. Getippt, geklickt – das kam heraus:

„Die Baubranche durchläuft eine revolutionäre Phase dank Technologie. 3D-Druck, modulare Bauweisen und KI prägen eine neue Ära des Bauens. 3D-Druck ermöglicht präzises Bauen mit nachhaltigen Materialien, während modulare Ansätze den Bauprozess beschleunigen und Abfall reduzieren. KI optimiert Planung und Energieeffizienz. Doch die Zukunft erfordert Nachhaltigkeit: Grüne Baustandards und erneuerbare Energien sind unerlässlich. Eine gemeinsame Anstrengung ist nötig, um verantwortungsbewusst Ressourcen zu nutzen und intelligente, lebenswerte Städte zu schaffen. Die Zukunft des Bauens liegt in unserer Hand – eine Zukunft, in der Innovation und Nachhaltigkeit gemeinsam die Welt gestalten.“

Ja … das könnte man so stehen lassen. Und wann haben wir „Altmodelle“ ausgedient? Verblüffend und verschreckend zugleich. Vor allem die Geschwindigkeit: Klick – Ratter – Text. Wir haben‘s auch mit Design probiert. Gaben ein: Wohnzimmer, cozy Ambiente, 70er-Jahre-Style, Farben: grün und gelb – Klick – etwas längeres Ratter – Midcentury-Raum, Regale in typischer Holzfarbe, typischem Style. Sogar typischer Loungesessel. Okay, der hatte nur drei Beine (KI und Statik? Setzen, sechs). Aber ein durchaus annehmbares Moodboard für einen Entwurf. Auch spannend, was die KI in puncto Grundrisse zu bieten hat. Erkenntnisse? Ausbaufähig. Oder beamen wir uns künftig ohne Türen in den Raum? Oder könnten drei WCs in einem Bad doch irgendwie Sinn ergeben? Trotzdem: verblüffend und verschreckend zugleich. Lernen wir also weiter – auf dass wir nicht auf der Strecke, sondern im Rennen bleiben.

Ihnen einen guten Lauf im neuen Jahr. Ein Jahr, das hoffentlich viel neues Wissen bereithält, aber auch immer wieder zeigt: Es ist lange nicht alles künstlich!

Ihr GEG Baupraxis-Team

PS: Redaktionsschluss für diese Ausgabe war am 10.12.2023. Definitive Entscheidungen zu den kompletten Förderbedingungen 2024 infolge der Haushaltssperre lagen hier noch nicht vor.