Ausgabe März | April 2025
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Herausforderungen und Lösungen für Planung und Montage – Fenstersanierung im Bestand
Der größte Hebel zur Erreichung der Klimaziele liegt in der Modernisierung des Gebäudebestands und für die energetische Sanierung der Gebäudehülle, insbesondere für Einzelmaßnahmen wie den Fenstertausch, bestehen entsprechende Förderungsmöglichkeiten. Gerade bei der finanzstarken Generation, der sog. „Baby-Boomer“, genießt die Aufwertung der eigenen vier Wände samt Fenstern hohe Priorität. Wo hierbei Herausforderungen auftreten können und wie mit ihnen umzugehen ist, damit beschäftigt sich dieser Beitrag.
Fenstersanierung durch Einschubmontage – Unauffällig und nachhaltig
Die Anforderungen an energetische Eigenschaften von Bauteilen sind seit der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung ständig gestiegen, genauso wie die Ansprüche an Funktionalität und Ästhetik. Darüber hinaus muss sich jedoch auch der Fensteraustausch daran messen lassen, wie wenig die Sanierung destruktiv in den Bestand eingreift. Deshalb erläutert dieser Beitrag essenzielle Vorgaben und anhand zweier Beispielprojekte Vorgehen sowie Vorteile einer nachhaltigen Fenstersanierung per Einschubmontage.
REALISIERTE OBJEKTE
Kreislaufwirtschaft bei Umsetzung von Multi Tower und ZIN in No(o)rd – Aus den Trümmern, alles neu
Große Teile der Neubauprojekte Multi Tower und ZIN in No(o)rd, die gab es schon mal. So entsteht die Tragstruktur in großen Teilen aus wiederverwertetem Beton, der Erschließungskern des ZIN aus Überresten des Word Trade Centers. Anhand beider, von der Stadt Brüssel beauftragter Vorzeigeprojekte wird die zugrunde liegende Baustrategie des Urban Minings greifbar beleuchtet. Förderung und Umsetzung werden ebenso verständlich aufgeschlüsselt.
ENERGIEBERATUNG
Im Gespräch – Nachhaltige Immobilien: Welche Zertifizierung lohnt sich?
Regularien, wie die EU-Taxonomie oder die Offenlegungsverordnung, richten den europäischen Immobiliensektor stärker auf Nachhaltigkeit aus und Nutzer sowie Investoren fragen diesen Aspekt auch vermehrt nach. Das bestätigen Alexander Rüb, Leiter der Nationalen Systemvertretung BREEAM D-A-CH bei TÜV SÜD, und Moritz Marx, Team Leader Sustainability bei Agradblue. Im Interview mit GEG Baupraxis erläutern die Experten, warum das Zertifizierungssystem BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) auf dem deutschen Markt im Kommen ist und welche Zertifizierungssysteme darüber hinaus interessant sind.
GEBÄUDEHÜLLE
Optimierung durch künstliche Intelligenz – Drei Säulen für energieeffizienten Modulbau
Klimaschutz, Kostendruck und regulatorische Anforderungen verlangen neue Denkansätze im Bereich des nachhaltigen Bauens. Vor diesem Hintergrund vereinen Leipfinger-Bader und Brückner Architekten mit dem Einsatz von Property Max jetzt emissionsneutrale Architektur mit KI-basierter Planung und energieeffizientem Modulbau. Diese Kombination ermöglicht eine ressourcenschonende Umsetzung von Bauprojekten und garantiert Wertschöpfung und Flexibilität.
ANLAGENTECHNIK
Effizienz für ein optimales Raumklima – Wohnungsstationen und Wärmepumpen kombinieren
Moderne Wohnungsstationen können ohne Einbußen des Wirkungsgrads durch hohe Systemtemperaturen hervorragend mit der Wärmepumpe als Primärwärmeerzeuger kombiniert werden. Sie versorgen im Mehrfamilienhaus die Heizkreise und die Warmwasserbereitung in jeder Wohnung und stellen bedarfsgerecht die vom Nutzer gewünschten Temperaturen zur Verfügung.
Sicherheit, Infrastruktur und Zukunft – Integration von Elektromobilität in Bauprojekten (Teil II)
Die Elektromobilität hat sich in den letzten Jahren zu einer der zentralen Technologien entwickelt. Ihr Einfluss ist maßgeblich spürbar im Verkehrssektor sowie in mittlerweile zahlreichen weiteren Industrien, darunter das Bauwesen. Dieser Artikel gewährt im Teil II einen Überblick über bei der Integration von Elektromobilität relevante Regelwerke, beispielsweise zum Thema Brandschutz. Darüber hinaus werden Antworten zu ladeinfrastrukturellen Herausforderungen behandelt. Abschließend bietet der Beitrag noch einige Praxisbeispiele sowie einen Ausblick auf zukünftige Chancen der Technologie.
Regenerative Energie – Abwasserwärme für kaltes Nahwärmenetz
Schallstadt, Vorbild für kommunale Wärmeplanung, versorgt das neue Rathaus und ein Gebiet mit 200 Neubauwohnungen seit Anfang 2022 zu 100 % regenerativ. Die Wärme stammt aus dem Abwasserkanal und der Strom für die Wärmepumpen von der Sonne, alternativ aus Wasserkraft der Region.
RECHTLICHES
Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen – Aktuelle Regelungen im Überblick
Die Förderung von Wärmepumpen unterliegt regelmäßigen Anpassungen. Dabei gibt es für Neubauten aktuell keine gesonderte Förderung mehr, doch bei der Sanierung winken weiterhin Zuschüsse.
Erinnern Sie sich an die Zukunft?
Erinnern Sie sich an die frühen 2000er? Das neue Jahrtausend hatte gerade begonnen, der prophezeite Weltuntergang war ausgefallen und die technologischen Fortschritte versprachen den Menschen eine bessere Zukunft. Auf bunten Handys wurden die großen und kleinen Neuigkeiten verschickt und auf den Computern lasen wir im Frutiger-Aero-Interface von der zukunftsverändernden Glasfaser. Die neuen technischen Möglichkeiten waren aufregend, verhießen Erleichterung im Alltag und versprachen Vernetzung. Auch in der Baubranche spiegelte sich diese Entwicklung wider: Neue Materialien, energieeffiziente Konzepte und die ersten Ansätze von CAD und BIM feierten ihr Debüt.
Und nun – zwei Jahrzehnte später – können wir erstmals Bilanz ziehen. Heute sind die Neuigkeiten vielen Belanglosigkeiten gewichen und auf minimalistisch designten Bildschirmen lesen wir vom schleppenden Glasfaserausbau. Der Optimismus ist einem gewissen Pragmatismus gewichen. Doch fairerweise: BIM und KI-basierte Planung haben sich inzwischen in der Baubranche etabliert. Die Entwicklung schreitet voran. Damit dominieren auch neue Themen die Debatten. Die Digitalisierung ermöglicht einen Überblick über Materialien, Energieverbrauch und Lebenszyklen von Gebäuden. Durch diese Daten werden Urban Mining, ressourcenschonende Bauweisen und umfassende Nachhaltigkeitszertifizierungen erst möglich. Sie bieten die Chance, innovative Materialien, neue Strukturen und bessere Mobilitätskonzepte zu entwickeln.
Für einen nachhaltigen Optmismus.
Ihr GEG-Baupraxis-Team