Ausgabe Mai | Juni 2022

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

ERNEUERBARE ENGERGIEN UND ENGERGIEEFFIZIENZ
Pfeiler der Zukunft
Erneuerbare Energien sind schon seit vielen Jahren Teil des deutschen Energiemix. Vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise, dem in letzten Monaten nochmals verstärkten Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von Gas- und Ölimporten sowie dem Beschluss, bis 2045 weltweit einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, hat deren Bedeutung nochmals stark zugenommen.

REALISIERTE OBJEKTE
Zukunftsfähig gebaut – mit Holz
Die in den letzten Jahren stetig gewachsene Mitarbeiterzahl hat eine Erweiterung für das Landratsamt Schwandorf in der Oberpfalz notwendig gemacht. Ein moderner Anbau, der seit 2020 räumlich an den Bestand anknüpft, schuf 74 neue Büroarbeitsplätze, die sich auf drei Stockwerke aufteilen. Als öffentlicher Bau in einer holzreichen Region steht das Bauwerk jetzt für die gelungene Verwirklichung von Großprojekten mit dem Werkstoff Holz.

GEBÄUDEHÜLLE
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit Modulbau im Fokus
Im Gegensatz zum konventionellen Bauen, basiert die Modulbauweise auf ganzen Raumeinheiten, die zu einem hohen Grad im Werk vorgefertigt und vor Ort montiert werden. Für welche Bereiche sie geeignet ist und was es in puncto Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu sagen gibt, darüber hat GEG Baupraxis gesprochen mit Jörg Bauer (Vorstandsvorsitzender Bundesverband Bausysteme e. V.), Peter Orthen (Geschäftsführer der Alho Systembau GmbH), Olaf Bade (Manager Deutschland bei Daiwa House Modular Europe GmbH) sowie Jan Ackerstaff (Leitung Marketing Kleusberg GmbH & Co. KG).

ENERGIEBERATUNG
Prüfbericht der Blower-Door-Messung Mehr als ein Zertifikat
Sie beauftragen als Energieeffizienz-Experte einen Messdienstleister mit einer Dichtheitsmessung der Gebäudehülle. Als Nachweis erhalten Sie dann ein schickes Zertifikat, das bescheinigt: Das gemessene Gebäude hält die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ein. Alles gut so?

ANLAGENTECHNIK
Regenerative Energiequellen im Hotel Sonne-Post, Schwarzwald Am Limit – aber sicher
Die Energiewende nimmt Gestalt an – an vielen Stellen gleichzeitig. Das Hotel Sonne-Post ist eine solche Stelle. Beste Zutaten, hervorragende Zubereitung und geschulte Mitarbeitende sind Voraussetzungen, um ein feines Essen auf den Tisch zu bringen. Ähnlich beim Energiekonzept: Edle Produkte, ausgezeichnete Planung und erfahrene Handwerker sind Voraussetzungen für ein nachhaltiges Ergebnis. Das über 150 Jahre alte Hotel im Schwarzwald kann mit beidem aufwarten – in puncto Energiekonzept, sogar trotz limitiertem Stromnetz-Anschluss und ausgereizter Geothermie.

„Bau hat Zukunft!“
„Zahnarzt ist nicht dein Ding? Bohren kannst du auch bei uns!“
„Klimaretter gesucht – Deine Zeit ist JETZT!“

Die Recruiter werden zusehends kreativer, um junge Menschen für einen Bauberuf zu begeistern. Das müssen sie auch, denn seit nunmehr vielen Jahren herrscht Nachwuchsmangel an qualifizierten Fachkräften in deutschen Bauunternehmen. Egal, ob Maurer, Zimmerer, Stahlbetonbauer oder Installateure – Personal- und Ausbildungsnot, soweit das Auge reicht! Sind wir ehrlich, die Gründe liegen so offensichtlich auf der Hand, dass nicht mal ein noch naiver Jugendlicher, dem es an reichlich Lebenserfahrung mangelt, sie nicht sieht: Zu wenig Geld für zu viel Arbeit bei Wind und Wetter. „Überleg dir gut, ob du das möchtest“, lautet der Rat der Eltern, „50 Stunden und mehr in der Woche bei -10 °C im Winter und 30 °C im Sommer für die paar Euros!“ Tja, schwierig, diese Argumente zu entkräften, wenn das Angebot daneben, eine Ausbildung als Industriemechaniker mit einer 35-Stunden-Woche bei 30 Prozent oder noch mehr Gehalt in einer warmen, trockenen Industriehalle mit perfekten Arbeitsschutzrichtlinien aufwartet. Auch das Gespräch mit Berufserfahrenen führt nicht gerade zum Anreiz für eine Ausbildung: „Vor 20 Jahren war ich stolz darauf, ein Zimmerer zu sein! Ich habe gerne mal länger gearbeitet, weil es sich finanziell gelohnt hat, aber auch, weil meine Arbeit von allen Seiten wertgeschätzt wurde. Heute muss ich mich fast für meinen Beruf schämen, weil ich „nur“ ein Bauarbeiter bin. Ich lass mich auslachen, dass ich bis 18 Uhr in der Arbeit bin, während Freunde und Bekannte schon seit 15.30 Uhr auf der Terrasse sitzen. Von wegen Handwerk und goldener Boden – viel Verantwortung bei ungerechter Bezahlung, das ist heute die traurige Realität!“ Wie konnte es so weit kommen? Wir sprechen hier nicht nur von sozialem Ungleichgewicht, sondern auch von dem zwischen geforderter Leistung und Wertschätzung. Im Übrigen betrifft das nicht nur Handwerker, sondern auch Architekten und Ingenieure. Bauleitung und Burnout haben nicht nur denselben Anfangsbuchstaben, sie treten leider gerne immer öfter als Paar auf. Termindruck, Kosten- und Qualitätsverantwortung, Rechtfertigung gegenüber dem Bauherrn – und auch hier sprechen wir nicht von einer 40-Stunden-Woche. Die Frage ist: Wie können wir was daran ändern? Das kann aus unserer Sicht nur geschehen, wenn das Ungleichgewicht wieder geradegerückt wird. Auf das „wie“ haben wir leider keine Antwort, Sie vielleicht?
Wir möchten Ihnen aber hier Folgendes mitgeben, liebe am Bau Tätige: Wir sehen, was Sie tagtäglich an geistiger und körperlicher Arbeit leisten! Und wir finden es verdammt ungerecht, dass Sie nicht die gerechte Wertschätzung für Ihr verantwortungsvolles Tun erhalten. Das muss an dieser Stelle auch mal gesagt sein.
Wir wünschen Ihnen viel Kraft und Ausdauer für die anstehenden Projekte!
Ihr GEG Baupraxis-Team