Ausgabe Juli 2013

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Phase Change Material (PCM) im Baubereich – Ein bekanntes Prinzip neu entdeckt
Das Prinzip der Latentwärmespeicher macht Phase Change Material (PCM) zu einem wichtigen Element im energetischen Gesamtkonzept von Gebäuden. Es gibt am Markt bereits anwendungsfertige Bauprodukte, die leistungsfähige Lösungen für einen energieeffizienten sommerlichen Wärmeschutz ermöglichen – im Neubau ebenso wie in der Sanierung.

SANIERUNGSPROJEKT
Energetische Sanierung der Kita „Lindenpark“ – Gute Energien im Plattenbau
Die Grundsanierung einer dreigeschossigen Kindertagesstätte in Plattenbauweise wäre an sich schon technisch anspruchsvoll. Im vorliegenden Fall musste die Sanierung aber zusätzlich bei laufendem Betrieb durchgeführt werden – eine Herausforderung der besonderen Art!

ENERGIEBERATUNG
Erfolgreiche Kommunikation in einem veränderten Markt (1) – Öffentlichkeitsarbeit als Chance
Die enge Marktlage im hart umkämpften Markt der Planer wird von einem deutlichen Unterschied von Angebot und Nachfrage klassischer Leistungen geprägt. Eine der größten Chancen, in einem Überangebot von Anbietern im Markt wahrgenommen zu werden, ist Öffentlichkeitsarbeit – insbesondere bei Planern ein längst nicht ausreichend genutztes Instrument.

Zertifizierungssysteme für Nachhaltiges Bauen – Für welches Siegel lohnt sich der Aufwand?
Für Gebäude mit einem guten Energiestandard kann eine Nachhaltigkeitszertifizierung ein besonderes, unabhängiges Qualitätsmerkmal sein, das den Marktwert erheblich steigert. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Zertifizierungssystemen verliert man jedoch schnell den Überblick: Welches Label leistet was, und was kostet das Ganze?

IM GESPRÄCH
Besser fürs Klima? – Zum Thema „Mietrechtsänderungsgesetz“ im Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Dirk Legler, Partner bei „Rechtsanwälte Günther“ in Hamburg
Seit dem 01.05.2013 ist es nun in Kraft: Das Mietrechtsänderungsgesetz. Die energetische Modernisierung sollte ein zentraler Aspekt dieser Reform sein, denn man möchte laut Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger „[…] den schlafenden Riesen der Energieeffizienz im Gebäudebereich wecken […]“. Begleitet vom Tenor des Bundesbauministers Peter Ramsauer: „Wir stärken die Rahmenbedingungen für Investitionen.“

GEBÄUDEHÜLLE
Jalousien – Effektiv er Sonnenschutz bei optimaler Tageslichtausbeute
Jeder will möglichst viel davon im Haus: Sonnenlicht und luftige Atmosphäre. Gleichzeitig muss jedoch ein Aufheizen der Räume im Sommer und eine Beschädigung des privaten Eigentums vor schädlicher UV-Strahlung vermieden werden. Bieten Jalousien hier die optimale Lösung?

Optimale Energiewerte durch Passivhaus-Komponenten – Platz für zwei Generationen
Mit dem Einsatz von Passivhaus-Komponenten und mit einem konsequenten Energiekonzept lassen sich bei der Altbausanierung enorme Einspareffekte erzielen. Unter diesem Aspekt setzte Q5-Architekt Martin Schaub bei der Erweiterung und Sanierung eines Einfamilienhauses in Ostermünchen auf eine nachhaltige Modernisierung mit sinnvoller Erneuerung der Haustechnik. Heraus gekommen ist ein Mehrgenerationenhaus, das durch geschickte Planung und sorgfältige Ausführung nahezu auf das Niveau eines Passivhauses kommt.

ANLAGENTECHNIK
Kaminsanierung – Versottung aufgrund neuer Heizanlagen effektiv vorbeugen
Das Haus energetisch saniert, die Heizungsanlage erneuert und die Bauherren zufrieden. Schade aber, wenn das nur die ersten paar Wochen anhält und sich schon nach kurzer Zeit die Bewohner mit der Nachricht melden: „In unserem Dachboden haben wir braune Flecken am Kamin entdeckt! Woran liegt das, und was können wir dagegen tun?“

RECHTLICHES
Gewährleistungsrecht – Mangel bei Verstoß gegen öffentlichrechtliche Vorschriften?
Zahlreiche Umstände können dazu führen, dass ein Gewerk mangelhaft ist. Grundsätzlich ist dies bei der Nichteinhaltung privatrechtlicher Vorgaben der Fall. Etwa wenn ausdrückliche oder konkludente Vertragsvereinbarungen, oder die allgemein anerkannten Regeln der Technik nicht eingehalten wurden, oder das Gewerk objektiv nicht die übliche Beschaffenheit aufweist. Nach wie vor offen ist jedoch die Frage: Welche gewährleistungsrechtlichen Folgen hat die Nichteinhaltung öffentlich-rechtlicher Vorschriften im privaten Bauvertragsrecht?

Haftungsfälle des Architekten im Rahmen der Bauüberwachung – Stichprobenkontrollen sind oftmals zu wenig
Ist ein Architekt im Rahmen eines Bauvorhabens mit der Bauüberwachung beauftragt, richtet sich die Pflicht zur Überwachung nach den übernommenen Aufgaben und den Gegebenheiten der Baustelle. Grundsätzlich muss der Architekt die Bauarbeiten in angemessener und zumutbarer Weise überwachen und durch häufige Kontrollen sicherstellen, dass seine Anweisungen sachgerecht erledigt werden.

Liebe Leserin, lieber Leser,

natürlich nützt es nichts, sich über das Wetter zu beschweren, schließlich ändert es sich dadurch auch nicht. Aber Sie müssen schon zugeben, dass es sich in den letzten Monaten besonders große Mühe gibt, uns zu beeindrucken. Angefangen bei den wärmsten Weihnachtsfeiertagen seit Beginn der Wetteraufzeichnung mit Spitzenwerten von knapp 21 °C, gefolgt von einem strengen Winter mit viel Schneefällen und eisigen Temperaturen bis in den April. Im Mai reichlich Regen und Kälte, in der Mitte und im Süden Deutschlands noch dazu verheerendes Hochwasser. Dem nicht genug schließt sich ohne Umwege tropische Hitze an.

Gegen Letzteres sind wir aber – im Gegensatz zum Hochwasser – keineswegs machtlos, insbesondere, was die Gebäude betrifft. Der Fachbegriff lautet „sommerlicher Wärmeschutz“ und wird leider immer noch viel zu stiefmütterlich behandelt. Vielen Immobilienbesitzern sind die Maßnahmen zur Verschattung zu teuer. „Die paar Tage im Jahr kann man das schon aushalten“, lautet die Devise, ganz nach dem Motto „Schwitzen ist gesund!“.

Stattdessen wird mithilfe von stromfressenden Klimaanlagen und Ventilatoren gegen die bestehende Hitze in Aufenthaltsräumen und Büros angekämpft. Energetisch gesehen ist das natürlich absoluter Humbug, denn um der Luft 1 kWh Wärme zu entziehen, müssen im Gegenzug mehrere Kilowattstunden Energie eingesetzt werden. Das Geld, das vorher „eingespart“ wurde, wird damit nur über einen Umweg ausgegeben – aber eben auf umweltschädliche Weise. Noch dazu entstehen unangenehme Nebeneffekte, wie z. B. störende Geräuschbelastung, entzündete Augen sowie Zug- und Erkältungserscheinungen. Außerdem nimmt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit auf Dauer spürbar ab …

Das sind genug Gründe, um dem baulichen sommerlichen Wärmeschutz genauso viel Aufmerksamkeit zu widmen wie dem winterlichen. Wir wissen das; nun müssen wir nur noch unsere Bauherren überzeugen!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)