Ausgabe September | Oktober 2019

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Smart Windows – Fenster der Zukunft
„Smart“ ist ein Trendbegriff unserer Zeit, nicht erst seit eine Automarke sich so genannt hat. Wenn etwas „smart“ ist, dann verkörpert es eine besonders clevere oder kluge Lösung. Und dass so viele Dinge heute smart sein können, ist natürlich auch eine Folge der Digitalisierung, die im Smartphone ihren populärsten Ausdruck gefunden hat. Smarte Fenster und Fassaden, kurz: „Smart Windows“, bieten genau in diesem Sinne besonders clevere und kluge Lösungen, die durch Vernetzung möglich werden.

REALISIERTE OBJEKTE
Die neue Werdenfelserei in Garmisch – Beeindruckende Erscheinung
Zeiten ändern sich – Wurzeln bleiben: Das Motto der Werdenfelserei in Garmisch-Partenkirchen ist die Rückbesinnung auf Ursprüngliches. Eröffnet wurde das bemerkenswerte Boutique-Hotel im Mai 2018. Seither ist das Interesse groß: Wohnzimmerstyle mit frischen Farben, organische Formen, die dem Auge schmeicheln und viele kleine handwerklich ausgeformte Details.

ENERGIEBERATUNG
Wärmeabgabe von Rohrleitungen in Bauteilen – Teil 1 – Dämmdicke nach EnEV für Niedrigenergiehaus ausreichend?
Energieeinsparung durch EnEV-gerechte Dämmung von Trinkwasser- und Heizungsleitungen ist im Rahmen der aktuellen Klimaschutzdiskussionen bei Neubauten und Sanierungen ein wichtiger Aspekt. Aber ist die Forderung der EnEV nach § 14 Absatz 5, nach der „beim erstmaligen Einbau und bei der Ersetzung von  ärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie von Armaturen in Gebäuden deren Wärmeabgabe nach Anlage 5 zu begrenzen ist“ [1], auch für Niedrigenergiehäuser ausreichend oder ist bei diesen Gebäuden mehr Dämmdicke erforderlich? Weil die Bau- und Sanierungskosten in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, stellt sich gleichzeitig die Frage, ob TGA-Anlagen und Baukörper nicht schon zu viel gedämmt werden und ob hingegen durch eine Reduzierung der Dämmdicken Kosteneinsparungen erzielt werden könnten.

Energetischer Nachweis – Der projektbezogene Wärmebrückenzuschlag
Je besser der energetische Standard eines Gebäudes, umso deutlicher wirken sich Wärmebrücken auf den Nachweis aus. Soll kein pauschaler Wärmebrückenzuschlag angesetzt werden, kann ein ΔUWB projektbezogen ermittelt werden.

Wärmebildkameras – Kenngrößen für die Auswahl – Das richtige Gerät für den Bauthermografen
Inzwischen ist am Markt eine Vielzahl von Thermografiekameras vom Einsteigerbereich bis zu professionellen Geräten erhältlich. Doch auf welche Kriterien sollte bei der Auswahl einer Kamera geachtet werden?

GEBÄUDEHÜLLE
Fachgerechte Planung von Flächdächern – Teil 1 – Alles dicht?!
Die fachgerechte Ausführung der Flachdachabdichtung spielt neben der regelkonformen Planung eine wesentliche Rolle, um die Funktionsfähigkeit dauerhaft sicherzustellen. Das Ziel der fachgerechten Ausführung ist es, das Hinterlaufen der Abdichtung sowie das Eindringen von Wasser in die Baukonstruktion zuverlässig zu verhindern. Dabei sind die DIN 18531 sowie die Flachdachrichtlinie zu beachten, die parallel und unabhängig voneinander angewendet werden dürfen.

Sanierung Berghotel Malta, Österreich – Sturmerprobt
Das Hotel Malta ist ein Rundgebäude an einer ungewöhnlichen Stelle: Österreichs höchster Staumauer. Am Ufer des Kölnbreinspeichers erwartet das Drei-Sterne-Hotel seine Gäste mit spektakulären Aussichten und besonderer Architektur. Nach mehreren Sanierungen ist nun auch die Gebäudetechnik wieder auf dem neuesten Stand. Die Fassade des Hauses auf knapp 1.900 Höhenmetern muss Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h aushalten.

ANLAGENTECHNIK
Strom aus erneuerbaren Energieträgern – Kraftvolle Batterie im Berg
Wasserkraft ist das Herzstück und eine der größten Stromerzeugungsquelle der erneuerbaren Energien in Europa. In Österreich spielt sie sogar die Hauptrolle – die Erreichung der Klimaziele Österreichs ist ohne Wasserkraft nicht denkbar.

Batteriespeicher im Gewerbe – Stromkosten senken
Für viele Industrie- und Gewerbebetriebe ist Strom ein maßgeblicher Kostenfaktor. Doch längst nicht alle von ihnen haben einen so hohen Verbrauch, dass sie von Vergünstigungen wie EEG-Umlagenbefreiung oder reduzierten Netzentgelten profitieren. Daher lohnt es sich, bereits bei der Planung der Technischen Gebäudeausrüstung zu prüfen, ob sich eine Photovoltaikanlage oder ein Batteriespeicher für den Kunden rechnen.

VERANSTALTUNGEN
11. EffizienzTagung – Bauen + Modernisieren
Ein breit gefächertes, aktuelles Vortragsprogramm erwartet Architekten, Planer, Bauingenieure, Handwerker und Energieberater auf der 11. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren am 22. und 23.11.2019.

RECHTLICHES
Urteil des Oberlandesgerichts München vom 08.05.2019 – 7 Wochen in Betrieb: Heizung abgenommen
Im Winter sind sieben Wochen ausreichend für eine gründliche Überprüfung der Funktionstauglichkeit.

Der Klimaschutz ist derzeit in aller Munde – und verleibt meist oft dort…

Hand aufs Herz: Denken Sie, dass Sie selber genug gegen den Klimawandel tun? Keine Coffee-togo-Becher mehr? Das lässt sich relativ leicht umsetzen. Nur regionale Produkte kaufen? Hier wird’s schon schwieriger – ohne das Wörtchen „nur“ könnte ich das auch noch bejahen. Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel statt Auto? Das wird in vielen Fällen, insbesondere auf dem Land, schon sehr knifflig, selbst dann, wenn der Wille da wäre. Klar, es gibt unzählige Dinge, die wir persönlich angehen können, um Ressourcen zu schonen oder zu sparen. Die Frage dabei ist doch: Wollen wir das wirklich, oder geben wir nur vor, es zu wollen, verhalten uns aber genau gegenteilig?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und lässt sich als solches nur schwer in andere Verhaltensmuster bewegen – noch dazu in welche, die mit Verzicht einhergehen. Wir lieben unsere Annehmlichkeiten des täglichen Lebens und haben keine Lust oder keine Zeit, das zu ändern. Hinzu kommt: Uns bleibt oft gar nichts anderes übrig, als im sinnlosen Strom der Verschwendung mit zu schwimmen. Ein kleines Beispiel: Ich habe vor kurzem vier Deckenleuchten gekauft. Beim Auspacken habe ich festgestellt, dass eine Leuchte beschädigt war. Die Reparatur wäre mit dem entsprechenden Ersatzteil eine Sache von zehn Minuten gewesen. Bei der Reklamation gab mir der Verkäufer zur Antwort: „Kein Problem, Sie bekommen gleich eine neue Leuchte, die alte brauchen wir nicht zurück, die können Sie wegschmeißen!“ Wow, soweit sind wir heute – die berühmt-berüchtigte „Wegwerfgesellschaft“! So verlieren sogar teure Geräte und Gegenstände in kürzester Zeit ihren Wert und landen im Container, weil die Neuproduktion heutzutage billiger ist als die Reparatur. Und das Schlimmste dabei ist: Die heutige Generation gewöhnt sich bereits daran, für die nächste ist es bereits völlig normal. Können Sie mir vielleicht sagen, wie wir aus diesem Dilemma jemals wieder herauskommen sollen?

Ich freue mich auf Ihre Meinung!

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)