Ausgabe Januar 2012
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Energie- und Kosteneinsparung durch Gebäudeautomation – Wenn der Betreiber die Weichen richtig stellt, ist erstaunlich viel möglich!
Die Praxis belegt es: Durch Automatisierungstechnik lässt sich der Energieverbrauch von Gebäuden erheblich senken. Das Problem: In den Gebäudeplanungsteams hat kaum jemand das Knowhow auf diesem Gebiet, auch wenn die Planer der Gebäudetechnik (Heizung/Lüftung/Sanitär/Elektro) dies oft glaubhaft machen wollen. Die Folge: Hohe Kosten und viele ungelöste Probleme schrecken Bauherren und Investoren ab. Dabei ist alles so einfach, wenn es richtig gemacht wird!
SANIERUNGSPROJEKT
Energetische Sanierung und Nutzungsänderung eines Wohn- und Geschäftshauses – Junges Leben in alten Lagerräumen
Bei diesem Sanierungsprojekt handelt es sich um ein im Jahr 1968 erbautes Wohn- und Geschäftshaus in Nürnberg. Das Erdgeschoss und der Anbau dienten bisher als Lagerraum. Um dem wachsenden Bedarf an Kindertagesstätten gerecht zu werden, wurden die Räumlichkeiten dieser neuen Nutzung zugeführt. Planung und Bauausführung waren deshalb nicht nur in energetischer Hinsicht für alle am Bau Beteiligten eine große Herausforderung.
ENERGIEBERATUNG
Ganzheitliche Sanierung – Nachhaltige Wertsteigerung für Bestandsgebäude
Gerade im Bereich der energetischen Gebäudesanierung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Ertüchtigung und Modernisierung. Aber welche Maßnahmen sind notwendig bzw. sinnvoll und erzielen für den Auftraggeber das beste Verhältnis aus Wirtschaftlichkeit und Energieeinsparung?
Energieberatung in der Zukunft – Auf die Kompetenz kommt es an!
Wenn man heute die so genannten Megatrends der Zukunft betrachtet (Nachhaltigkeit, demografische Entwicklung, neue Anforderungen an Arbeitsplätze, Innovationsgesellschaft usw.), dann dürfte es den Ingenieuren, Architekten und Energieberatern nicht bange sein, denn diese beinhalten in vielen Fällen planerische und bauliche Konsequenzen. Um aber diesen Trends überhaupt folgen zu können bzw. an ihnen zu partizipieren, bedarf es einer generellen Optimierung unserer Arbeits-, Wissens- und Organisationsstruktur.
Energetische Bewertung von Gebäuden (Teil 1) – Die wichtigsten Änderungen der neuen DIN V 18599
Die neue Fassung der wohl bedeutendsten Norm im Bereich energiesparendes Bauen ist im Dezember 2011 veröffentlicht worden und bringt viele grundlegende Neuerungen mit sich. Die nachfolgende Übersicht zeigt, was genau sich geändert hat und worauf in Zukunft bei der energetischen Bilanzierung zu achten ist.
GEBÄUDEHÜLLE
Fenstertausch – Ist der Schimmel schon vorprogrammiert?
Wahrscheinlich hat jeder Energieberater in der Praxis im Zusammenhang mit dem Vorschlag , aus energetischen Gründen die Fenster zu erneuern, bereits folgende Frage gehört: „Muss ich dann mit Schimmel rechnen?“ Woher kommt diese Meinung, und ist diese Vermutung gerechtfertigt? Wie lässt sich der Schimmel nach einem Fenstertausch vermeiden?
Die gestalterische und energetische Metamorphose einer Gebäudehülle – Vom grauen Wohnblock zum „Mondrian“-Haus
„Klassisch und modern“ – so wie Piet Mondrian Ende des 19. Jhd. seinen Ursprung in der „klassischen Moderne“ fand, lagen seine grafischen Ideen, verbunden mit einer energetischen Modernisierung, auch dem neuen Konzept dieser Gebäudehülle zugrunde. So treffen Primärfarbflächen in einem schwarzen Gittermuster auf Wärmedämmverbundsystem und luftdichte Details.
ANLAGENTECHNIK
Trinkwasserzirkulation – Energieeinsparung oder -verschwendung?
Im unsanierten Altbau beträgt der Anteil der Wassererwärmung am Gesamtwärmebedarf des Gebäudes zwischen 15 und 25 %, bei Neubauten nach EnEV wegen des geringeren Heizwärmebedarfs des Gebäudes dagegen schon 30 bis 50 %. Eine effiziente Warmwasserbereitung gewinnt damit heutzutage immer mehr an Bedeutung und mit ihr die energiesparende Warmwasserzirkulation.
Die EnEV in der Praxis – Welche Rolle nimmt der Bezirksschornsteinfegermeister bei Kontrollen ein?
Mit Inkrafttreten der EnEV 2009 müssen erstmals auch Bezirksschornsteinfegermeister (BSM) anlagentechnische Überprüfungen durchführen. § 26b „Aufgaben des Bezirksschornsteinfegermeisters“ definiert die Vorgaben, die in den Bereich der BSM fällt. Die Praxis zeigt jedoch, dass dabei noch mehr zu beachten ist, als häufig vermutet wird.
RECHTLICHES
EnEV-Abweichung – Was tun, wenn Auftraggeber sich gegen die Vorgaben stellen?
Manche Auftraggeber verlangen von ihren Vertragspartnern, von den Anforderungen der EnEV 2009 abzuweichen. Vor allem für Planer stellt sich die Frage nach den Konsequenzen.
Änderung der energetischen Anforderungen während der Bauphase – Welche Konsequenzen ergeben sich bei laufenden Bauprojekten aus der Novellierung der EnEV?
Derzeit bereiten die Bundesministerien für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft und Technologie die Novellierung des EnEG und der EnEV 2009 vor. Der Termin zur Vorlage der Referentenentwürfe steht bisher jedoch noch nicht fest. Den von der Bundesregierung am 06.06.2011 im Rahmen der Beschlüsse zur Energiewende beschlossenen Eckpunkten ist zu entnehmen, dass die Anforderungen an Neubauten schrittweise bis 2020 an den europaweiten Standard herangeführt und auch die Anforderungen an die Modernisierung von Gebäuden angehoben werden sollen. Konkretes gibt es allerdings noch nicht.
Liebe Leserin, lieber Leser,
laut Angaben der Bundesregierung sind in Deutschland 75 %(*) des Altbaubestandes älter als 30 Jahre und somit gar nicht oder nur in geringem Maße energieeffizient. Außerdem sind „geschätzte zwei Drittel der rund 18 Millionen Wohngebäude… unzureichend gedämmt, wenn man die heutigen Standards betrachtet. Auch die überwiegende Mehrheit der Heizungssysteme entspricht nicht dem Stand der Technik.“
Um genügend Aufträge müssen wir uns demnach in Zukunft also keine Sorgen machen. Oder doch?
Schön, wenn es so einfach wäre, aber seien wir ehrlich: Die Realität sieht anders aus. Es ist vielmehr immer noch ein täglicher Kampf um die Gunst der Bauherren und häufig ein noch größerer, sie von der Notwendigkeit der energetischen Sanierungsmaßnahmen zu überzeugen. Selbst dann, wenn die Wirtschaftlichkeitsberechnungen klar zeigen, dass sich die Sanierung des Gebäudes und/oder der Austausch der Heizungsanlage in einer absehbaren Zeitspanne rechnet. Denn zuerst einmal muss investiert werden – und das nicht zu knapp. Deshalb ist es nur allzu verständlich, dass wir unsere Kunden – meist Laien auf diesem Gebiet – genau darüber aufklären, für was sie da eigentlich Geld ausgeben sollen.
Und noch etwas können Sie Ihren Bauherren mit auf den Weg geben: In Zeiten von Finanzkrise und Co. wissen wir nicht, ob und wie lange das Geld seinen Wert behält. Aber was wir mit Sicherheit sagen können: In eine Immobilie zu investieren ist aufgrund ihres Nutzwerts immer eine gute Anlage. Vielleicht kann dieses Argument auch Ihre Kunden überzeugen!
Erfolgreiche Beratungsgespräche und eine gute Auftragslage für 2012 wünscht
Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)