Ausgabe Mai 2012

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Planung und Ausführung der luftundurchlässigen Ebene – Dauerhaft luftdicht  aber wie?
Gerade bei Altbauten ist es im Gegensatz zu neu zu errichtenden Gebäuden meist anspruchsvoller, eine lückenlose, luftdichte Ebene herzustellen, da die Gegebenheiten der vorhandenen Gebäude besondere Detaillösungen erfordern.

SANIERUNGSPROJEKT
Große Wärme aus kleinem Holz – Aktiver Klimaschutz: Eine Pelletsheizung für acht Häuser
Die Heizkosten steigen und steigen. Zukunftsfähige Baukonzepte mit intelligenter Planung sind daher gefragt wie nie zuvor. Eine besonders spannende Idee zeigt ein Expertenteam in Wasserburg am Inn: Hier entstand aus einem brachliegenden Gewerbegebiet mit denkmalgeschützten Bauten eine innovative Wohnsiedlung, die durch den Einsatz natürlicher Baumaterialien und mit einem brillanten Energiekonzept überzeugt.

ENERGIEBERATUNG
Effizienzhausklasse „Denkmal“ – Was bietet das neue Förderprogramm der KfW?
Ab dem 01.04.2012 hat die KfW eine neue Förderung für die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden und besonders erhaltenswerter Bausubstanz eingeführt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Erweiterung der vorhandenen Programme 151, 152 und 430. Um in den Genuss einer Förderung zu gelangen, ist es wichtig, einen sachverständigen Energieberater aus dem Bereich Denkmalschutz zurate zu ziehen.

Stromverbrauch in Bestandsgebäuden – Welche Einsparpotenziale gibt es?
Nach wie vor wird Strom überwiegend aus fossilen Energieträgern erzeugt. Da fossile Energieträger bekanntlich hohe CO2-Emissionen verursachen, gehört die Verminderung des Stromverbrauchs zu einer der wirkungsvollsten Maßnahmen bezüglich der Klimaschutzziele. Neben der Umweltbelastung sorgen auch die permanent steigenden Energiepreise für eine finanzielle Belastung für Haushalt und Industrie. Dabei lassen sich häufig bereits mit kleinen Veränderungen große Einsparungen erzielen.

GEBÄUDEHÜLLE
„Energetische Aufwertung“ am Beispiel einer Neorenaissance-Villa von 1860 – Außendämmung in Korrespondenz mit historischer Fassade
Bauwerke sind lebendige Geschichte: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt die gesellschaftlichen Entwicklungen und das sich damit ändernde Verständnis vom Bauen. Ein Blick nach vorn dagegen führt eher zu Fragen der zukünftigen (Um-)Nutzung dieser Gebäude, die mit 150 Jahren normalerweise das Limit ihrer Lebensdauer deutlich überschritten haben. Wie also mit der historischen Substanz umgehen, sie gemessen an den heutigen Anforderungen nutzbar machen und gleichzeitig ihre Einzigartigkeit herausstellen?

Schäden vermeiden (1): Nachweis der Standsicherheit geklebter und gedübelter WDVS nach der geltenden Windlastnorm DIN 1055-4 – Doppelt hält besser?!
Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) an Bauwerken im Bestand werden im Regelfall zusätzlich zur Klebung gedübelt, weil eine sichere Untergrundbeurteilung geputzter und/oder gestrichener Wandoberflächen häufig kaum möglich ist. Wer das WDVS wirtschaftlich erstellen will, kommt am rechnerischen oder vereinfachten Standsicherheitsnachweis nach DIN 1055-4 nicht vorbei. Ein für Nicht-„Statiker“ nicht ganz einfaches Berechnungsverfahren, bei dem es von der vorliegenden Windzone und den dazugehörenden Windlasten über die Geländekategorie bis zur Windsoglast je Dübel einiges zu beachten gilt.

NEUES AUS DER BRANCHE
Kommende Fenstergenerationen – Vakuum-Isolier-Glas: Neue Entwicklungen von Verglasungssystemen
Das erste Vakuumglas wurde bereits 1990 von der Universität in Sydney in Australien – basierend auf dem Prinzip der Thermoskanne – entwickelt. 1997 wurden in
Japan erste kommerzielle Vakuum-Isolier-Gläser (VIG) produziert, in China ein Jahr später. Doch was können diese „Hochleistungsgläser“? Kommt die vielversprechende Technologie bald auch in Deutschland auf den Markt und wie sieht der Einsatz in der Praxis aus?

ANLAGENTECHNIK
Feuerstellen für Bioethanol – (K)eine Alternative zu Kaminöfen?
In den letzten Jahren erfreuen sich dekorative Feuerstellen für die Verbrennung von flüssigem oder zähflüssigem Ethanol bzw. Bioethanol immer größerer Beliebtheit. Im Gegensatz zu Festbrennstoff-Feuerstätten wie Kaminöfen oder Heizeinsätzen ist bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Feuerstellen kein Anschluss an eine Abgasanlage notwendig. Damit stellt sich die Frage, ob Ethanol-Feuerstellen eine Alternative zu Kaminöfen darstellen, zumal immer wieder der Eindruck erweckt wird, dass Ethanol-Feuerstellen neben dem Flammenbild auch genug Wärme für gemütliche Kaminabende erzeugen.

Was leistet der VdZ Heizungs-Check nach DIN EN 15378 – Deutschlands Heizungen auf dem Prüfstand
Nach Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks gibt es etwa 16,5 Millionen Gas- und Ölheizungen in Deutschland. Rund sechs Millionen dieser Anlagen sind älter als 15 Jahre, etwa 1,2 Millionen sogar älter als 24 Jahre. Nur jede zehnte Heizung ist auf dem aktuellen Stand der Technik, alle anderen können aus energetischer Sicht verbessert werden. Vor allem in den alten Heizungsanlagen steckt ein sehr großes Potenzial zur Energieeinsparung. Zugleich wächst vor dem Hintergrund der erlebten Energiepreissteigerungen und der Emissionsproblematik bei vielen Heizungsbetreibern ebenfalls dieser Wunsch.

FÖRDERUNGSÜBERSICHT
Welche Maßnahmen werden über das BAFA gefördert? – Das Marktanreizprogramm

RECHTLICHES
Ausnahmen und Befreiungen von der EnEV – Nicht immer ein Muss
Ob beim Bau oder bei der Modernisierung eines Hauses: Der Energiebedarf spielt eine zentrale Rolle. Dazu muss die zentrale Vorschrift der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten werden. Muss sie wirklich? Wann gilt die EnEV und in welchem Fall sind Ausnahmen und Befreiungen möglich?

„Schutz vor Lärm von Nachbargebäuden“ – Wie laut dürfen haustechnische Anlagen sein?
Haustechnische Anlagen geben in der Regel im Betriebsmodus gewisse Geräusche von sich. Aber: Wie laut dürfen diese Anlagen sein, und in welchen Fällen stehen dem Auftraggeber Mängelrechte wegen der mit dem Betrieb einer haustechnischen Anlage einhergehenden Geräuschbelästigung zu?

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Kurz nach der Sanierung hatten wir Schimmel im Haus!“
„Der Putz auf dem Wärmedämm-Verbundsystem hat Risse!“
„Unser Bad wird einfach nicht richtig warm!“

Keiner von uns hört solche Sätze gerne, dennoch kommen sie uns leider viel zu häufig zu Ohren. Laut eines Berichts des Instituts für Bauforschung e. V. nehmen die Anzahl und der Umfang der Bauschäden bei energetischen Modernisierungen sogar kontinuierlich zu. Die Ursachen dafür seien mit rund einem Drittel auf „unzureichende, fehlende und fehlerhafte Planung“ zurückzuführen und etwa 66 % lassen sich durch eine „nicht fachgerechte Ausführung der Maßnahmen“ begründen.

Diese Tatsachen zeigen nunmehr auf nüchterne Weise, welche Ansprüche die energieeffiziente Bauweise an uns stellt. Natürlich produziert keiner von uns einen Bauschaden absichtlich. Aber ständig wechselnde, neue Materialien und Systeme und die dadurch fehlenden Erfahrungswerte erschweren das Ganze und führen zwangsläufig zu Fehlern. Je höher der energetische Standard, umso anspruchsvoller und komplexer werden Planung und Ausführung – das trifft sowohl für die Konstruktion der Gebäudehülle als auch für die Haustechnik zu.

Was können wir also tun um dem Ganzen entgegenzusteuern?

Zum einen ist die Grundvoraussetzung für schadensfreie Gebäude eine sorgfältige Planung und in der Folge eine qualitativ hochwertige Ausführung. Zum anderen können wir aber auch die wertvollen Erfahrungen unserer Kollegen nutzen. Darin möchten wir Sie gerne mit unserer neuen Serie „Schäden vermeiden“ unterstützen. Den
ersten Teil dazu finden Sie bereits in dieser Ausgabe.

Viele neue Erkenntnisse wünscht Ihnen

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)